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Mit dem 5750-Euro-Scheck kann die erste Tür angezahlt werden

Prenzlauer Zeitung vom 05.07.2024

Von Claudia Marsal

In der Marienkirche zieht es an allen Ecken und Enden. Das soll sich ändern, sagt Pastorin Sophie Ludwig. Bei der Sanierung hilft auch der Uckermärkische Konzertchor.

Pfarrerin Sophie Ludwig nahm den Scheck aus den Händen der Vorstandsvorsitzenden des Uckermärkischen Konzertchores, Peggy Boldt (rechts), im Beisein weiterer Sänger entgegen. (Foto: Claudia Marsal)

Pfarrerin Sophie Ludwig nahm den Scheck aus den Händen der Vorstandsvorsitzenden des Uckermärkischen Konzertchores, Peggy Boldt (rechts), im Beisein weiterer Sänger entgegen. (Foto: Claudia Marsal)

UCKERMARK – St. Marien erstrahlt seit kurzem in neuem Glanz. Nach der aufwändigen Restaurierung des dortigen Gewölbes sind die Besucher des Prenzlauer Wahrzeichens begeisterter denn je. „So eine schöne Kirche habt ihr hier“, das war auch am Dienstagnachmittag zu hören, als dank einer erneuten Spendenübergabe der Weg frei gemacht wurde für weitere Sanierungsmaßnahmen. Den überdimensionalen Scheck im Gepäck hatte Peggy Boldt, die seit Jahren im Uckermärkischen Konzertchor singt und dort jetzt den Vereinsvorsitz innehat. Entgegen nahm die Zuwendung Pastorin Sophie Ludwig, die sich angesichts der respektablen Summe von 5750 Euro schlichtweg begeistert zeigte.

Das Geld wird dringend für die Anschaffung neuer Kirchentüren benötigt. Momentan zieht es in dem Gotteshaus noch an allen Ecken und Enden. Mindestens drei Erneuerungen stehen dringlich auf dem Plan. Bis auf die Westseite besteht überall Handlungsbedarf, betonte die Pfarrerin: „Ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie oft schon Alarm ausgelöst wurde, nur weil die Türen bei heftigem Wind so klapperten.“ Das Sponsoring vom Chor komme da gerade recht, so Ludwig. Das Geld stammt vom letzten Friedgarten-Konzert und setzt sich vornehmlich aus den dort eingenommenen Eintrittsgeldern der Gäste zusammen. Weitere Unterstützung gab es von der Stadtverwaltung Prenzlau, der Uckermärkischen Kulturagentur, dem Weinhändler Soyeaux, dem Blumenhaus Fehlhaber und dem Messe- und Eventservice Mayer.

Bei der Durchführung von Benefizkonzerten hat der Uckermärkische Konzertchor Prenzlau bereits eine lange Tradition vorzuweisen. Dabei lag und liegt ihm St. Marien Prenzlau seit jeher besonders am Herzen. Bereits am 6. Oktober 1990 war er dabei, als hier das erste chorsinfonische Konzert nach der Zerstörung von Prenzlaus mächtigem Sakralbau stattfand. Damals waren die Fenster noch nicht alle wiederhergestellt, und es wurde auf Sandfußbodenmusiziert. In Verantwortung des Konzertchores fanden in der Folge weitere Benefizkonzerte für St. Marien statt, so 1996, 1998 und 2000 vor insgesamt 2150 Zuhörern.

Die Konzerterlöse summierten sich bald auf stolze 30.300 DM, die uneingeschränkt in das Wahrzeichen zuflossen. Ein außerordentliches Konzert zugunsten einer neuen Orgel mit einem Erlös von 2.100 Euro fand am9. November 2012 in St. Nikolai statt. Bei allen Auftritten in den evangelischen Kirchen der Stadt fand der Konzertchor stets die Unterstützung der Kirchengemeinde. Ihr gilt deshalb auch der Dank für die Bereitstellung der Nikolaikirche von 1995 bis 2022 für die Durchführung der stets ausverkauften Weihnachtskonzerte. Aber nicht nur St. Marien befand sich im Fokus der Sänger. Unterstützt hat das Ensemble mit Erlösen aus Benefizkonzerten auch die Instandsetzung der Kirchen in Gollmitz (2000) und Röpersdorf (2002). Bereits 1993 trat er in Buchholz in der Nordheide zugunsten der Prenzlauer Franziskanerkirche auf.

Aber auch für den Erhalt des Prenzlauer Jüdischen Friedhofs (1992) oder für Kinderhilfsprojekte auf den Philippinen (2009) und in Kenia (2016) sangen die Frauen und Männer schon. Das Benefizkonzert „Musik zur Abendstunde“ im Friedgarten des Dominikanerklosters am 7. Juni 2024 erbrachte nun die besagte Spendensumme von 5.750,00 Euro für eine neue Tür in St. Marien. Bleibt am Ende noch zu sagen: Das Singen des Chores für gute Zwecke erbrachte bisher insgesamt circa 29.000 Euro.

Selbst wenn jetzt die erste Tür angezahlt werden kann, reißt der Finanzierungsbedarf nicht ab, bekräftigte die Pastorin am Ende mit Blick auf das neue Gerüst in der Kirche. Nach langem Beten und Hoffen geht es gerade los mit der Empore. Nach fünf Jahren seien die Bauarbeiten endlich gestartet, freut sich Sophie Ludwig: „Auch hier hat eine riesige private Spende in Höhe von 150.000 Euro den Weg frei gemacht. Ohne Unterstützung würden wir die vielen Aufgaben in der Gemeinde nie bewältigt bekommen. Deshalb ein riesiges Dankeschön an den Chor, alle Besucher und natürlich die vielen Unterstützer.“