Prenzlauer Zeitung vom 17.10.2024
Von Judith Engel
Musiker des Preußischen Kammerorchesters und Sänger des Uckermärkischen Konzertchores bewegten in Prenzlau und Templin das Publikum zu Standing Ovations.
UCKERMARK – Wieder einmal war es Jürgen Bischof, Dirigent der Sonderkonzerte in der St. Nikolai Kirche Prenzlau und St. Maria Magdalena in Templin, gelungen, zu einem besonderen Anlass ein brillantes Programm berühmter und beliebter Melodien aus Oper, Konzert und Filmmusik zu kreieren. Uckermark-Landrätin Karina Dörk (CDU) hatte in Prenzlau und Templin zu „Dankeschön- Konzerten“ eingeladen. Zu diesem Programm „Klassik und Filmmusik“ wurden insgesamt 1006 Besucher begrüßt , darunter viele Mitarbeiter der Verwaltung und ehrenamtlich engagierte Bürger.
Nicht nur das Kammerorchester trat unter Mitwirkung von Holz- und Blechbläsern sowie Schlagwerk in sinfonischer Größe an, sondern auch der Uckermärkische Konzertchor. Insgesamt 67 Sängerinnen und Sänger füllten das Podium. Bischof engagierte zur Unterstützung zwölf Damen und Herren des Chores der Maritimen Universität Stettin, welche sich klanglich wunderbar in den warmen und kräftigen Klang des Konzertchores, ob bei Oper oder Filmmusik, einfügten.
Als Solisten konnte Bischof Judith Simonis (Alt) und Rainer Mesecke (Baßbariton), zwei Solisten von höchster Qualität, verpflichten.
Nach der feurig dargebotenen Ouvertüre zur Oper „Carmen“ von Georges Bizet bestach Mesecke mit dem Auftrittslied des Escamillo aus dieser Oper und bewies, dass auch eine lyrisch veranlagte Stimme dieser Partie in Darstellung und stimmlicher Brillanz gerecht werden kann. In der später folgenden Arie des Figaro aus Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Die Hochzeit des Figaro“ treibt besagter Figaro dem jugendlichen Charmeur Cherubino die liebestollen Flausen aus dem Kopf und bereitet ihn seelisch und moralisch auf seinen Einzug in die Armee vor. Auch hier konnte Mesecke mit seiner angenehmen Stimme überzeugen.
Dann erklang auch die warme Stimme von Judith Simonis mit zwei Stücken aus Karl Jenkins’ „Stabat mater“. Sowohl das „Lament“ als auch das „Ave verum“ scheinen ihrer Stimme auf den Leib geschrieben zu sein.
Im Titelsong des Films „La Califfa“ von Ennio Morricone, eines der erfolgreichsten Filmkomponisten aller Zeiten, ließ die Chorsolistin Claudia Gouet ihren klaren Sopran erklingen. Mit diesem Stück leitete Bischof über zu weiteren Evergreens der Filmmusik. So erklang unter anderem ein Medley aus dem Film „Herr der Ringe“ von Howard Shore, arrangiert von Bob Cerulli, und einem monumental gesungenen Chorsatz von Jürgen Bischof. Die Titelmusik des Films „1492 – Die Eroberung des Paradieses“ von Vangelis in einem Arrangement von John Glenesk Mortimer kennt man auch, wenn man gerne Boxkämpfe schaut. Oft erklingt dieses Stück beim Auftritt der Kämpfer.
Humorvoll wurde es bei der Musik von Henry Mancini zum Film „Der rosarote Panther“ mit swingendem Drumset und Glockenspiel. Den Höhepunkt brachten Judith Simonis und die volle Besetzung von Chor und Orchester mit der Titelmusik zum James-Bond-Streifen „Skyfall“ zu Gehör. Der gleichnamige Song von Adele Adkins und Paul Epworth, arrangiert von J. A. C. Redford, hinterließ bleibenden Eindruck und zeigte einmal mehr, wie vielseitig Judith Simonis ist.
Den Abschluss bildeten die Fanfare der 20th Century Fox Company von Alfred Newman und John Williams’ Schlusstitel des Filmzyklus’ „Star Wars“. Spätestens jetzt riss es das Publikum zu Standing Ovations und Bravorufen von den Sitzen. Mit dem Lied des Sandmännchens als zweiter Zugabe sandte der Chor das Publikum dann nach Hause.
Auch Sylvia Müller, Direktorin der Kreismusikschule Uckermark, gehörte zu den begeisterten Gästen. Sie wisse dieses „Geschenk“ sehr zu schätzen, sagte sie und betonte, dass diese Sonderkonzerte, ursprünglich ins Leben gerufen als Dankeschön an die haupt- und ehrenamtlichen Helfer während der Corona- Pandemie, nicht nur von vielen Mitarbeitenden des Landkreises sehr gerne angenommen werden.