Suche
Suche Menü

05.12.2015: Weihnachtskonzert der Sparkasse Uckermark

Prenzlauer Zeitung vom 09.12.2015

Begeisterung für Tansanias „Amezaliwa“

Wenn Vorfreude zur Freude wird: Das Preußische Kammerorchester und der Uckermärkische Konzertchor verführten das Publikum beim Sparkassenkonzert zu stehenden Ovationen – und gaben in diesem Jahr sogar eine Zugabe.

Von Lisa Martin

Sparkassenkonzert 2015 (Foto: Lisa Martin)Prenzlau. Abgesehen davon, wie „Amezaliwa“, das Weihnachtslied aus Tansania, bei den Gästen des Sparkassenkonzertes ankommen  würde, wollte Jürgen Bischof es ins Programm auch für die Weihnachtskonzerte in Prenzlaus St. Nikolai aufnehmen. So war es aus den  Reihen des Uckermärkischen Konzertchores am Samstagabend im Kultur- und Plenarsaal der Kreisverwaltung zu vernehmen. Nun denn:  Gemessen am Beifall des Publikums war die Begeisterung gerade auch für dieses Lied groß. Hoffen wir also, dass es am Wochenende in der Nikolaikirche wieder erklingt.

Überhaupt war das traditionelle Konzert, zu dem die Sparkasse Uckermark Kunden und Geschäftspartner in der Adventszeit einlädt, wieder  ein gelungener Vorgeschmack auch auf die folgenden musikalischen Höhepunkte. Da ist Händels „Joy to the world“, da gehört das wunderbare aus Portugal stammende „Adeste fideles“ genauso zum Programm wie das anrührende „Cantique de Noël“ des französischen Komponisten Adolphe Adam. Und das ist längst nicht alles.

Die Weihnachtskonzerte der Sparkasse Uckermark haben Tradition. Zum 16. Mal bereits, so Vorstandsvorsitzender Wolfgang Janitschke, wurde dazu eingeladen. Mit großer Resonanz, wie ein Blick in den voll besetzten Saal und das Erklingen des stimmgewaltigen Chores, der nach der Ermunterung zum Mitsingen einsetzt, deutlich wurde. Ein schwieriges und in Eile vergangenes Jahr, so Janitschke, gehe zu Ende. Die Sorgen seien groß: um den Zusammenhalt Europas angesichts der Finanzkrise in Griechenland, angesichts des Ankommens so vieler Flüchtlinge, angesichts von Terroranschlägen und Kriegen in der Welt. Das alles erzeuge Ängste, so Janitschke, der die Hoffnung äußerte, dass es gelingt, dem zu begegnen und denen, die den Frieden gefährden, Grenzen aufzuzeigen.

Doch Janitschke schlug, bevor der Uckermärkische Konzertchor und das Preußische Kammerorchester unter der Leitungvon Dirigent Urs-Michael Theus ansetzten, nicht nur ernste Töne an. Positiv sei der Blick auf den Landkreis,  insbesondere die Entwicklung als Tourismusregion. Eine erfolgreiche Entwicklung habe auch die Sparkasse Uckermark genommen, die sich auch in diesem Jahr wieder der Unterstützung ehrenamtlichen Engagements widmete. Dies werde in den kommenden Jahren fortgesetzt.

Es war nicht nur ein festliches Konzert, das der Eröffnung des Vorstandsvorsitzenden folgte. Es war unterhaltsam dank Celine Haß und Oliver Wunderlich, die als Papagena und Papageno aus Mozarts „Zauberflöte“ mit Stimmkraft und schauspielerischem Talent erheiterten, und es war rhythmisch, freudvoll, mitreißend mit jenem Weihnachtslied aus Tansania beispielsweise oder auch Jester Hairstons „Hört es klingt vom Himmelszelt:“ und dem von  Chorleiter Jürgen Bischof arrangierten „Morgen Kinder wird’s was geben“, bei dem Vorfreude wirklich zur Freude wurde. Vergnügen bereitete es zudem, wenn man einen guten Platz hatte und den Dirigenten beobachten durfte. In den  Gesichtern der Choristen spiegelte sich wieder, welche Freude Theus an diesem Konzert hatte. Mimik und Gestik sprachen ftir sich. So sah Begeisterung aus. Am Ende gab es stehende Ovationen und was im vergangenen Jahr versäumt blieb – die Zugabe – hätte man diesmal am liebsten doppelt und dreifach. Letztlich blieb es bei einem Mal – das aber lohnte sich mit dem „Irischen Segen“, der die Konzertbesucher mit sehr emotionalen Worten und einer ans Herz gehenden Melodie in den Abend entließ.

Zu den Solisten gehörten
neben Celine Haß und Oliver Wunderlich Xianghu Liu (Tenor), Claudia Träger (Sopran), Tamina Bischof (Sopran), Katharina Witte und Elisa Karstädt (beide Mezzosopran). Charmant, zum Ende aber auch nachdenklich und mit ernsten Worten appellierend, dass es an uns ist, den Geflüchteten eine Perspektive zu geben, ftihrte Angela Steer durch den Abend.