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12./13.12.2009: Weihnachtskonzerte

Uckermarkkurier vom 14.12.2009

Glühwein und Seelengesang sorgen für Erbauung

Adventskonzert: Der Uckermärkische Konzertchor und die „Preußen“ stimmen auf die Weihnachtszeit ein.

Von Peter Buske

Weihnachtskonzert 2009 (Foto: Franz Roge)Prenzlau. Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christkind und bringt uns seine Gaben. Auch der Uckermärkische Konzertchor, unterstützt vom Preußischen Kammerorchester, beteiligt sich an der Bescherung – wie immer mit seinem traditionellen „Konzert zurWeihnachtszeit“. Am Wochenende wurde es wegen der großen Nachfrage wie stets vier Mal gegeben. Der markante Duft dampfenden Glühweins durchzieht auch 2009 das rappelvolle Gotteshaus. Eifriges Trinken, so der Pfarrer von der Kanzel, diene dem künftigen Geläut von St. Nikolai. Noch sind die Gelder dafür nicht beisammen. Also wird eifrig gebechert. Den Herrn wird’s erfreut haben.

Wie auch die kunstvollen, mit innerer Begeisterung angestimmten Gesänge zu seiner bevorstehenden Geburt. Dafür zuständig sind die von Jürgen Bischof stimmlich aufs Beste vorbereiteten und anspornend geleiteten Sängerinnen und Sänger. Wobei erneut staunen macht, mit welcher stimmlichen Reinheit und homogenen Geschmeidigkeit die Soprane und Alte aufwarten. Zudem haben sich ihre Reihen ansehens- und hörenswert verjüngt. Wie seit Jahren vom Publikum erwartet, singen sie sauber und sicher, jubilieren in der Höhe und im Lauten schärfefrei, ohne dabei zu forcieren. Da kommtallenthalben Freude auf. Die Männerriege will natürlich nicht hintanstehen, bemüht sich um entsprechenden Mitwirkungsanteil.

Wie üblich wechseln geistliche Gesänge mit weltlichen Weisen. Vieles gehört davon mittlerweile zum Standardrepertoire. Wie das portugiesische Weihnachtslied „Adeste, fideles“, Adolphe Adams „Cantique de Noël“, das „Jauchzet, ihr Himmel“ aus der „Christvesper des Dresdner Kreuzchores“ von Rudolf Mauersberger – allesamt festliche, klangprächtige Jubelgesänge, in denen des Jauchzens und Frohlockens kein Ende scheint. Erneut hat es John Rutter (geb. 1945) mit zwei Beiträgen auf die diesjährige Hitliste des Uckermärkischen Konzertchors geschafft. Natürlich dürfen auch Traditionals wie „Still, still, weil’s Kindlein schlafen will“ oder „Vom Himmel hoch“ (aus dem Mainzer Gesangbuch) nicht fehlen.

Originell ein Beitrag des Operettenkomponisten Nico Dostal mit seiner „Weihnacht, Weihnacht“-Hommage, der die Nummernfolge um neue Töne bereichert. Eine Genreszene voller Hosianna-Freude steuert Joseph Ignaz Schnabel (1767-1831) mit seiner im freudigen Tanzrhythmus daherkommenden Instrumentalbearbeitung zu „Transeamus usque Bethlehem“ bei. Ansonsten stammen die Orchesterarrangements überwiegend vom Geiger Eugen Moldovan, die den „Preußen“ und ihren instrumentalen Möglichkeiten maßgeschneidert sind.

Für besonders prächtigen Glanz einiger Barockpiecen (Händel) sorgt auch diesmal wieder Piccolo-Trompeter Marko Schindler. Strahlkräftig und stakkatoreich bläst er das D-Dur-Konzert von Giuseppe Torelli. „Preußen“-Geiger Jakub Rabizo entführt mit weich und warm getöntem Legatospiel in die „Winter“-Freuden aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“. Konzertmeisterin Aiko Ogata und Cellist Balint Gergely spielen gefühlvoll, aber total entkitscht die Solopassagen in Schuberts „Ave Maria“. Wie stets klappt auch das zweimalige gemeinsame Singen mit dem Publikum auf Anhieb. Auch darauf einen Glühwein-Nachschlag. Die chorische Zusatzportion gibt’s mit den frisch-fröhlichen „Jingle Bells“.