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16.06.2019: Carmina Burana

Uckermarkkurier vom 03.06.2019

Neue Philharmonie spielt mit Prenzlauer Sängern die berühmte „Carmina Burana“

Von Frank Wilhelm

Auch zwischen den „Stadt.Land.Klassik!“-Touren durch den Nordosten haben Dirigent Andreas Schulz und seine jungen Musiker reichlich zu tun. Derzeit bereiten sie sich mit tatkräftiger Unterstützung von 50 Uckermärkern auf die Aufführung eines Klassik-Hits an einem ganz besonderen Ort vor.

Uckermärkischer Konzertchor Prenzlau in einem Konzert; Foto: Franz Roge

Neubrandenburg / Prenzlau. Da sage noch einer, Mecklenburger, Vorpommern und Uckermärker würden nicht miteinander können. Nein, gemeinsam haben sie sogar das Zeug dazu, Großes auf die Beine zu stellen. Das wollen die Neue Philharmonie MV und der Uckermärkische Konzertchor Prenzlau am 16. Juni in der berühmten Berliner Philharmonie unter Beweis stellen. Gemeinsam mit weiteren Chorsängern werden beide Ensembles die berühmte Carmina Burana von Carl Orff aufführen.

Die Vorfreude und Spannung sind groß, sagt Andreas Schulz, Dirigent der Neuen Philharmonie MV, die sich 2018 und 2019 mit drei Konzerttouren unter dem Titel „Stadt. Land. Klassik!“ durch verschiedene Städte im Nordosten bereits einen Namen gemacht hat. Sein Orchester mit jungen Musikern spiele regelmäßig mindestens einmal im Jahr im Großen Saal der Berliner Philharmonie, der unter Orchestermusikern und dem fachkundigen Publikum als einer der besten deutschen Konzertsäle zählt, was die Akustik anbetrifft. Mehr als 2200 Besucher passen in den Saal, was natürlich auch eine imposante Kulisse mit sich bringt.

Mit der Einstudierung der Carmina Burana und dem damit im Zusammenhang stehenden Zusammenspiel von Orchester und Chor betritt die neue Philharmonie MV quasi Neuland. Viele der jungen Musiker haben bislang ausschließlich reine Orchestermusik gespielt. Das Zusammenspiel mit Sängern und das aufeinander Hören sein aber wichtig für die Entwicklung von Orchestermusikern, sagte Schulz.

Doch wie kommt die Neue Philharmonie MV zu den Sängern? Es handele sich um einen sogenannten Projektchor. Das Projekt Carmina Burana sei ausgeschrieben worden mit der Bitte, dass sich Chöre beziehungsweise gute Sänger melden können. Schulz geht davon aus, dass 200 Sänger auf der Bühne stehen. Hinzu kommen noch einmal 50 Mädchen und Jungen eines Kinderchores. Neben den Sängern aus der Uckermark werden auch die Singakademie Cottbus sowie der Berliner Chor „Klangvielfalt“ mit von der Partie sein.

Dass der Uckermärkische Konzertchor mit der Neuen Philharmonie auftritt, ist kein Zufall. Vor etwa einem Jahr saßen Andreas Schulz, Lutz Schumacher, Chef des Nordkurier als Medienpartner, sowie Jürgen Bischof, Leiter des Konzertchores Prenzlau, zusammen, um sich über mögliche Kooperationen auszutauschen.

Karfreitag dieses Jahres gab es dann den ersten gemeinsamen Auftritt zum traditionellen Osterkonzert des Konzertchores in der Prenzlauer Nikolaikirche gemeinsam mit dem Preußischen Kammerorchester und Rossinis anspruchsvollem Werk „Stabat Mater“.

Der gelungenen Premiere folgt nun der zweite Streich in der Berliner Philharmonie. Auch wenn das natürlich etwas Besonderes sei, in dem legendären Konzertsaal aufzutreten, wo schon der berühmte Herbert von Karajan den Taktstock schwang, können die 50 Sänger des Uckermärkischen Konzertchores dem Auftritt einigermaßen gelassen entgegensehen. Die Carmina Burana habe der Chor in den vergangenen Jahren schon mehrfach gesungen, zuletzt 2018 auf der Oderbühne in Schwedt, sagte Bischof. Das erste Mal sei der Chor übrigens in der Berliner Philharmonie mit Orffs Meisterwerk aufgetreten.

Die Sänger der verschiedenen Chöre haben bereits mehrere Proben zusammen absolviert. In der Woche vor dem Konzert werden die Neue Philharmonie und die Chöre erstmals gemeinsam eine Hauptprobe absolvieren, für die Schulz allerdings noch einen Raum sucht, was in der Hauptstadt nicht immer ganz einfach sei. Schulz und Bischof sind gewillt, die Kooperation auszubauen. „Das soll keine Eintagsfliege bleiben“, sagte Bischof.

Die Vorbereitungen fürdie nächste „Stadt. Land. Klassik!“ laufen schon auf Hochtouren. Los geht es am 13. Oktober in Pasewalk. Weitere Stationen werden unter anderem Teterow und Malchow sein.