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16./17.12.2017: Weihnachtskonzerte

Prenzlauer Zeitung vom 19.12.2017

Weihnachtliche Konzerte begeistern

Wenn der Uckermärkische Konzertchor und das Preußische Kammerorchester zusammen spielen, ist das etwas Besonderes. Wenige Tage vor Heiligabend sorgte das für festliche Stimmung.

Von Lisa Martin

Weihnachtskonzert 2017 (Foto: Lisa Martin)Prenzlau. Früher war alles anders. Auch Weihnachten. Allerdings: Es gibt Ausnahmen. Momente, in denen dieses besondere Weihnachtsgefühl dann eben doch aufkommt. Ganz zaghaft Raum einnehmend, bis es plötzlich da ist und man spürt, wie man zu lächeln beginnt. Vielleicht nicht alle, zumindest jedoch viele der Besucher der drei Aufführungen des festlichen Weihnachtskonzertes des Uckermärkischen Konzertchores und des Preußischen Kammerorchesters könnten es so empfunden haben.

Rund 1800 Menschen erlebten die Konzerte am dritten Adventswochenende. Es gleicht einem Ritual: die Choristen am Eingang der Kirche, die die Karten kontrollieren, die Besucher persönlich begrüßen, den einen oder anderen bis hin zum Platz begleiten; die Frauen und Männer vom Technischen Hilfswerk, die ihren Stand mit Glühwein aufgebaut haben und mit Tabletts mit Bechern und Thermoskannen durch die Reihen gehen, und dann der Moment, wo die „Preußen“ Platz nehmen, der Beifall ertönt und so lang anhält, bis auch die letzte Sängerin noch die Chortreppe unter dem Altar erklommen hat und sich Jürgen Bischof, der Dirigent des Konzertes, nachdem er die Kerze an dem im Mittelgang aufgebauten Gesteck angezündet hat, verneigt und dann den Sängern und Musikern zuwendet. Den Begrüßungsworten von Superintendent Dr. Reinhart Müller-Zetzsche folgt ein Konzert, das einem Innehalten gleicht. Kein Applaus zwischen den Werken; zuweilen, wenn glockengleich die Stimmen der Solistinnen erklingen, meint man den Atem anhalten zu müssen. Nach manchen Stücken möchte man am liebsten applaudieren und „Bravo!“ rufen. Doch all das wird aufgespart.

Erneut gelang es Jürgen Bischof, ein Programm zusammenzustellen, bei dem jene Stücke, die in den zurückliegenden 27 Jahren regelrecht zu den „Weihnachtshits“ des Chores avancierten, mit neuen Entdeckungen zusammengeführt wurden. Und so freut man sich über das vertraute „Adeste, fideles“ ebenso wie über das neu ins Repertoire aufgenommene „Caribe Noel“. Auch diesmal wieder hat Eugen Moldovan alle Orchesterarrangements angefertigt. „So findet man kein Stück, das hier erklingt, ein zweites Mal. Es sind alles Unikate oder Bearbeitungen“, weist Jürgen Bischof auf eine der Besonderheiten des Konzertes hin. Wer weiter vorn sitzt, sieht in den Gesichtern der Sängerinnen und Sänger dieses Strahlen, diese Freude an der Musik und an dem Geschenk, das sie dem Publikum machen, wenn „Cantique de Noel“ erklingt oder „Marias Wiegenlied“; wenn bei „Transeamus usque Bethlehem“ Choristen in den Gängen Aufstellung nehmen und als Echochöre zu hören sind oder der Weihnachtshymnus Werke aus Frankreich, England und Deutschland verknüpft, bevor es mit „An diesem heil’gen Abend“ ab nach Griechenland geht.

Auch so kann Weihnachten sein: temperamentvoll, beschwingt. Der Applaus am Ende ist tosend. Das Trampeln der Füße in den Reihen unterstreicht die Begeisterung. Natürlich gibt es Zugaben. Und natürlich enden die, auch das ist längst schon Tradition, gemeinsam. „Sind die Lichter angezündet“, stimmt der Chor an und das Publikum singt mit. Es gleicht einem Seufzer: Jetzt kann Weihnachten kommen. Doch zuvor gibt es noch einmal Beifall, als die Choristen die Kirche verlassen. Es ist eine kleine Geste, mit der Bischof den Solistinnen Claudia Träger, Romina York, Celine Hass, Elise Scheibner und Katharina Witte dankt. Tochter Tamina nimmt er kurz in den Arm. Dass er stolz auf sie ist, auf alle, die an diesem Konzert beteiligt sind, sieht man ihm an. Seinem „Meisterschüler“ Oliver Wunderlich, der für drei Stücke Bischofs Platz am Pult einnahm, klopft er auf die Schulter. „Alle waren sie richtig gut“, lobt er am Ende Sänger und Musiker. Von Jahr zu Jahr, so der Chorleiter, sei es für den Chor und ihn eine große Freude, so viele Menschen durch die Musik emotional zu erreichen „und sie auf den Gehalt der Weihnacht einzustimmen. In diesen Augenblicken spüre ich die Kraft der Musik, die mitten ins Herz treffen kann und die Menschen öffnet“, so Bischof.


Rodinger vom 23.12.2017

Einstimmung auf das Weihnachtsfest

Traditionelles Konzert in St. Nikolai

Die Adventszeit in Prenzlau ohne die Weihnachtskonzerte mit dem Uckermärkischen Konzertchor und dem Preußischen Kammerorchester? Undenkbar! Auch in diesem Jahr kamen wieder mehr als 1800 Besucher in die Nikolaikirche, um die insgesamt drei Aufführungen des Weihnachtskonzertes am dritten Adventswochenende mitzuerleben. Bereits Mitte November waren die Tickets vergriffen. Zu jener Zeit befanden sich Jürgen Bischof, musikalischer Leiter des Konzertchores, und die Choristen noch mitten in den Proben. „Zu diesem Zeitpunkt stand noch nicht einmal das Programm endgültig fest“, so Bischof, der selbst immer wieder fasziniert ist von der Ausstrahlung, die die Konzerte ausüben. Denn es sind bei Weitem nicht nur Konzertbesucher aus der Region, die eigens dafür nach Prenzlau kommen.

Familienweise wird hier in den Kirchbänken Platz genommen. Auch der Weg aus Thüringen oder Berlin ist nicht zu weit, um dabei zu sein, wenn Bischof den Taktstab erhebt und der Chor mit dem vierstimmigen „Lobt Gott, ihr Christen allzugleich“ ansetzt. Spätestens hier kommt sie auf: jene Stimmung der Vorweihnachtszeit, die Vorfreude aufs Fest verspricht. Besinnlich und jubilierend zugleich. Herausragend auch diesmal wieder die Sopranistinnen Claudia Träger, Tamina Bischof, Romina York, Celine Hass, Elise Scheibner und Katharina Witte (Alt). Es gleicht einem kurzen Innehalten, einer inneren Einkehr und auf lächelnden Gesichtern ausgedrückter Freude – dieses Konzert. Und am Ende wünscht man sich, dass sie ebenso werden möge – diese Weihnacht: besinnlich und voller Freude. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!