Suche
Suche Menü

16./17. Dezember 2006: Weihnachtskonzerte

Prenzlauer Zeitung vom 18.12.2006

Von der seligen Leichtigkeit des Singens

Vokalmusik: Festliche Konzerte zur Weihnachtszeit mit dem Uckermärkischen Konzertchor

Von Peter Buske

Weihnachtskonzert 2006Prenzlau. „Sind die Lichter angezündet“, singt die bekannte weltliche Weihnachtsweise. „Süßer die Glocken nie klingen als zu der Weihnachtszeit“, antwortet der geistliche Gesang. Sie mitzusingen lassen sich die Zuhörer  schon beim ersten der vier traditionellen „Konzerte zur Weihnachtszeit“ am vergangenen Wochenende in der überfüllten Nikolaikirche zu Prenzlau nicht nehmen. Und so mischt sich ihr urwüchsiger Gesang mit dem kunstvollen Vortrag des Uckermärkischen Konzertchores Prenzlau zu einer stimmungsvollen Klangkulisse im mit Tannengrün girlandengeschmückten Gotteshaus.

Mit dem vierstimmigen Festchor „Tollite hostias“ aus dem „Weihnachtsoratorium“ von Camille Saint-Saens (1835- 1921) eröffnet sich die bunte Mischung bekannter Weihnachtsmelodien, die in modernen Chorsätzen und Orchestereinrichtungen (Eugen Moldovan) unter der Leitung von Jürgen Bischof gesungen und musiziert werden. Wobei der Chorleiter nur dann seines dirigentischen Amtes waltet, wenn es a capella oder mit instrumentaler Unterstützung vokaliter zur Sache geht. Manches wird dabei von strahlendem Glanz einer Piccolo-Trompete (Marco Schindler) umhüllt. Später brilliert dieser  mit gestochenen Staccati, sauberen und kraftvollen Tons im D-Dur Trompetenkonzert von Guiseppe Romanini. Dabei handelt es sich um eines jener einst dutzendweise verfertigten festlichen Barockkonzerte, die hübsch anzuhören sind und eine dankbare Aufgabe für einen Virtuosen bereithalten. Das Preußische Kammerorchester, nun unter der zeichengeberischen Anleitung seines Konzertmeisters Mark Lambert, ist mit Eifer bei der Sache. Fröhlich und eilend spielen sie zudem ein Pastorello von Michael Haydn; gefühlvoll, aber entkitscht Franz Schuberts „Ave Maria“ mit Soli von Violoncello und Violine.

Die künstlerische Hauptlast trägt jedoch der Uckermärkische Konzertchor. Kraft- und klangvoll, sauber und homogen singen sie trotz der frühlingshaften Außentemperaturen die ersehnte Weihnachtsstimmung herbei. Da kommt Freude auf. Wie beim temporasant und weich angestimmten „Gloria in excelsis Deo“ von Antonio Vivaldi, wobei die einzelnen Stimmgruppen bestechend intonationssicher zu Werke gehen. Klangrein und (wie es im Text heißt) „mit heller Stimm“ tragen sie Ausschnitte aus der „Christvesper“ von Rudolf Mauersberger (1889- 1971) vor, begeistern mit stimmungsvollen, rhythmisch prägnanten Weihnachtsgesängen des Briten John Rutter (geb.1945).

Von der Leichtigkeit und Schlichtheit ihres Singens künden sie auch in Ausgrabungen von Adolphe Adam („Cantique de Noel“), Dmitri Bortnjanski („Gesang der Engel“), Peter Cornelius („Der Christbaum“) und Felix Mendelssohn Bartholdy, dessen fünfstimmiger Hymnus „Lob, Ehr sei Gott “ (aus der Weihnachtskantate „Vom Himmel hoch, da komm ich her“) den festlichen Abschluss des Konzertes bildet. Diese Preziosen sind eingebettet in die traditionellen Weihnachtslieder wie dem von der „Stillen Nacht“  oder der oh so fröhlichen, gnadenbringenden Weihnachtszeit. Dabei glänzen die „Preußen“ mit den „Uckermärkern“ um die Wette. Eine schöne, beifallsfreudig aufgenommene Bescherung.


Prenzlauer Zeitung vom 18.12.2006

Konzerte begeistern in Nikolai

Prenzlau (LM). „Tipp, tapp …“ macht es, wenn die Wichtel aus den finnischen Wäldern kommen. Als die Sängerinnen und Sänger des Uckermärkischen Konzertchores diese heitere Weise anstimmen, strahlen die Gesichter. Ihre Freude an den Kompositionen aus mehreren Jahrhunderten, an den Liedern der Weihnachtszeit, lassen augenscheinlich die Wochen angestrengter Proben vergessen, machen das Konzertwochenende, das einem „Fulltimejob“ gleicht, zum schönen Erlebnis. Und ein solches ist es nicht nur für die Choristen, die mit den Mitgliedern des Preußischen Kammerorchesters unter der Leitung von Konzertmeister Mark Lambert und Jürgen Bischof, Chorleiter und Chef der Konzertagentur, mit den vier traditionellen Weihnachtskonzerten in St. Nikolai auf die Festzeit einstimmen.
„Ach, ist das wieder schön“, hört man es in den Kirchenbänken schwärmen und spätestens beim gemeinsamen Singen der Weihnachtslieder ist sie da: die Vorfreude. Mit tiefer ebenso wie heller Stimme lässt man die Glocken klingen, werden die Lichter angezündet und die selige, gnadenbringende Weihnachtszeit besungen. Erneut gelang es den Akteuren, dem Publikum einen Konzertabend der Extraklasse zu bescheren. Die vorweihnachtlichen Geschenke reichten von Vivaldis „Gloria in excelsis Deo“ über Auszüge von Rudolf Mauersberger, das „Ave Maria“ Schuberts bis hin zum fünfstimmigen „Gesang der Engel“, komponiert von Dmitri Bortnjanski und bearbeitet von Peter Tschaikowski und „Der Stern zu Bethlehem“ von John Rutter. Solisten der diesjährigen Weihnachtskonzerte waren Marco Schindler (Piccolo- Trompete), Mark Lambert (Violine) sowie die Chorsolisten Claudia Träger (Sopran) und Rainer Mesecke (Bariton).


Märkische Oderzeitung vom 18.12.2006

Konzertchor und Preußen locken Besucher aus der ganzen Region

Von Rosa Kerner

Prenzlau. Mehr als 2100 Gäste erlebten am Wochenende in der Prenzlauer Nikolaikirche die traditionellen Weihnachtskonzerte des Uckermärkischen Konzertchores.

„Wir konnten auch in diesem Jahr wieder Besucher aus der ganzen Region begrüßen“, freut sich Jürgen Bischof, künstlerischer Leiter des Konzertchores und geschäftsführender Direktor der Uckermärkischen Kulturagentur. Viermal standen die Choristen für jeweils anderthalb Stunden auf den Chortreppen unter der großen Weihnachtstanne von St. Nikolai und stimmten „Tollite hostias“ an, sangen „Gloria in excelsis Deo“ und luden die auf den Kirchenbänken Sitzenden zum gemeinsamen Singen von Weihnachtsliedern ein.

„Für den Chor sind diese Konzerte immer eine besondere physische Herausforderung. Den Auftritten gehen monatelange Proben voraus. Die Anspannung ist groß“, so Bischof, der seine Sängerinnen und Sänger in den höchsten Tönen lobt. Denn gemeinsam mit den Mitgliedern des Preußischen Kammerorchesters ließen sie die Weihnachtskonzerte auch in diesem Jahr wieder zu einmaligen Erlebnissen der Adventszeit werden.
Erfolgreiche Titel aus früheren Jahren, vom Publikum immer wieder gewünscht, wurden ergänzt um neu ins Repertoire aufgenommene Kompositionen. Zu den 120 Mitwirkenden gehörten als Solisten Marco Schindler (Piccolo-Trompete), Mark Lambert (Violine), Claudia Träger (Sopran) und Rainer Mesecke (Bariton). Leitung und Programmauswahl lagen in den Händen von Jürgen Bischof.