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20.12.2009: Benefizkonzert

Prenzlauer Zeitung vom 22.12.2009

Musikalisches Erlebnis für guten Zweck

Benefizkonzert: Der Uckermärkische Konzertchor und der Chor der Camerata Nova Stettin gestalten beeindruckendes Konzert in St. Maria Magdalena.

Von Lisa Martin

Benefizkonzert am 20.12.2009 (Foto: Lisa Martin)Prenzlau. Weihnachten ist die Zeit nicht nur der Geschenke, sondern auch der Spenden. Allerorten wird für die unterschiedlichsten Projekte gesammelt. So auch beim Benefizkonzert, zu dem am Sonntagabend in die Katholische Kirche Maria Magdalena in Prenzlau eingeladen wurde. Der Erlös des Konzertes mit dem Uckermärkischen Konzertchor und dem Chor der Camerata Nova Stettin sowie dem Preußischen Kammerorchester unter der Leitung von Chefdirigent Frank Zacher solle, so Pfarrer Wolfgang Menze, zur Hälfte einem Hilfsprojekt für philippinische Straßenkinder zugute kommen. „Die andere Hälfte gilt der Förderung der dritten Kinderoper, die die Uckermärkische Kulturagentur 2011 auf die Bühne bringen wird“, so Agenturdirektor Jürgen Bischof.

Bevor Oratorio de No. 12, Saint-Saird und Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium BWV 248 Kantaten 1-3 erklangen, machte Menze auf die Situation der Straßenkinder auf den Philippinen aufmerksam. Ihre Zahl, so der Pfarrer, habe in den zurückliegenden Jahren drastisch zugenommen. Aus unterschiedlichsten Gründen hätten sie soziale Strukturen verloren; ihr Alltag ist geprägt von Kriminalität, Drogen, extremer Armut, Gewalt, Kinder-Prostitution, Missbrauch und staatlicher Gewalt. Ohne die Hilfe von Projekten, die diesen Kindern eine Perspektive bieten und medizinische, psychologische und therapeutische Angebote bereithalten, seien ihre Chancen minimal.

Die Kinderoper, so ist von Jürgen Bischof zu erfahren, werde bereits langfristig vorbereitet. Derzeit laufen die Verhandlungen mit einem renommierten Komponisten, der in diesem Metier bereits über ausgezeichnete Erfahrungen verfüge und ein Auftragswerk komponieren soll.

Neben dem guten Zweck stand am Sonntagabend aber vor allem auch das Musikalische im Mittelpunkt. „Das Werk von Saint-Saird wird, da es mit fünf Solisten sehr aufwendig, zugleich aber allein stehend zu kurz für ein abendfüllendes Programm ist, eher selten aufgeführt. Von daher ist es schön, Bachs Weihnachtsoratorium, das in diesen Tagen beinahe ein Muss ist, damit zu kombinieren. Außerdem sehen wir es als Kulturagentur als unsere Aufgabe an, weniger gespielte Werke nicht in Vergessenheit geraten zu lassen“, so Bischof. Soweit er sich zurückerinnern kann, sei das Oratorio de No den vergangenen 30 Jahren in Prenzlau noch nie zur Gänze aufgeführt worden.

Als Solisten des Konzertes waren Stefanie Wüst (Sopran), Ekaterina Baeva (Mezzosopran), Angelika Weber (Alt), Patrick Vogel (Tenor) und Markus Vollberg (Bariton) sowie Zoryana Babyuk (Harfe) und Wilgard Suhr (Orgel) zu erleben. Am Ende zeigten sich die Besucher des besonderen Konzertes begeistert und drückten dies in viel Beifall, aber auch in ihrer Spendenfreudigkeit aus. Über 1350 Euro kamen letztlich zusammen und werden den benannten Projekten zur Verfügung gestellt.