Artikel vom 20.12.2004
Fröhlich dargereichte Häppchenkost
Weihnachtskonzert mit Uckermärkischem Konzertchor Prenzlau
von unserem Mitarbeiter Peter Buske
Prenzlau. Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch der Uckermärkische Konzertchor zu den Prenzlauern, um nunmehr bereits seit zehn Jahren mit seinen Sangesgaben auf das bevorstehende Schenkefest einzustimmen. Was insofern nicht von der Hand zu weisen ist, weil bekanntlich die drei Weisen aus dem Morgenland das Neugeborne reich beschenkten. Mit abwechlungsreichen Präsenten – geistlichen Gesängen, weltlichen Weise und Instrumentalstücken – sparrte auch die Sängerschar unter Leitung von Jürgen Bischof bei ihren vier ausverkauften Auftritten am Wochenende in der Prenzlauer Nikolaikirche nicht. Unterstützung erfuhr sie von Mitgliedern des Jugendchores am Städtischen Gymnasium und des Preußischen Kammerorchesters unter Bogenführung seines Konzertmeisters Mark Lambert.
Festlich und strahlend, mit glanzvollem Trompentengeschmetter (Andras Verpeleti) und wirbelnden Pauken wirkungsvoll angereichert, zeigte sich der Rahmen des bunt gemischnte Programms. Das Entree bildete Johann Sebastian Bachs „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“, während Georg Friedrich Händels „Freu dich, o Welt“ wie gewohnt den festlichen Ausklang bestimmte. Dazischen erklangen a cappella vorgetragene oder orchesterbegleitete Chorsätze, darunter auch Ausschnitte aus der „Christvesper“ von Rudolf Mauersberger. Zur zusätzlichen Abwechlsung spielte Mark Lambert mit wenig geigerischem Charme das „Winter“-Largo aus Vivaldis „Jahreszeiten“-Zykus und blies Andras Verpeleti die barocke, trillergespickte und jubilierende D-Dur-Sonate von Carlo Tessarini.
Künstlerisch überzeugend
Weihnachtskonzert 2004Wenn die Erinnerung nicht trügt, war des Konzertchores Singen das künstlerisch bislang überzeugendste. Die frischen Stimmen der Gymnasiasten verschmolzen mit denen der nicht minder klaren und sauber intonierenden Erwachsenen zu einem hell getönten und bestechend leuchtkräftigen Chorklang. Und als es in einem Satz hieß: „… lassed den Lobgesang hören“, so war dem nicht zu wiedersprechen. Stets wurde mit Begeisterung gesungen. Und mit dem Herzen. Erstaunlich unbefangen und höhensicher stimmte die Chrosolistin Claudia Schröter (Sopran) zusammen mit der Sängergemeinschaft das „Panis angelicus“ von Cesar Frank an. Erfreulich zu hören, wie dieses Stimmenkollektiv über die Jahre hinweg künstlerisch gewachsen ist. An seiner Textverständlichkeit kann sich so mancher Profichor denn auch eine Scheibe abschneiden.
Beim gemeinsamen Singen bekannter Weihnachtslieder tönte es dagegen wie „Alle Jahre wieder“ leider nur sehr zögerlich aush den Kehlen des Publikums, dessen großer Teil erneut stumm blieb. Dafür feierte es alle Mitwirkenden mit anhaltendem Applaus und forderte es zu Zugaben heraus: Georg Friedrich Händels „Halleluja“-Chor und den bewegend angestimmten, Freude und Friede beschwörenden Gesang „Sind die Lichter angezündet“.