Prenzlauer Zeitung vom 18.12.2023
Von Judith Engel
Eine Botschaft von Friede, Glaube, Liebe und Hoffnung lag über den drei traditionellen Konzerten des Uckermärkischen Konzertchores und des Preußischen Kammerorchesters.
Prenzlau. Die Prenzlauer Nikolaikirche war – wie in jedem Jahr – bis auf den letzten Platz ausverkauft an diesem Samstagnachmittag vor dem dritten Advent. In den ersten Reihen hatten neben dem Prenzlauer Bürgermeister Hendrik Sommer (parteilos) weitere Damen und Herren der Kommunalpolitik Platz genommen. Unter ihnen Karina Dörk (CDU), Landrätin des Landkreises Uckermark.
Sommer überbrachte in seiner Begrüßung nicht nur Worte Jürgen Bischofs – dieser ließ sich wegen einer Corona-Erkrankung entschuldigen und bat vom Krankenbett aus darum, während des Konzerts den Zwischenapplaus zu vermeiden. Der Bürgermeister nahm die Gelegenheit wahr, eine besinnliche Geschichte wiederzugeben, die er „…irgendwo mal gelesen hatte…“ In der Geschichte brannten in einem Raum vier Kerzen am Adventskranz: Frieden, Glaube, Liebe und Hoffnung. Die ersten drei waren erloschen, bevor ein kleines Mädchen den Raum betrat, um mit einem Holzspan, den es an der vierten Kerze entzündete, alle Kerzen wieder zum Leuchten zu bringen. Sommers Botschaft, die er nicht von der Kanzel herunter an die Besucher richtete, waren stimmig zur Weltlage und zur bevorstehenden besinnlichen Stunde der Musik.
Am Dirigentenpult war Jakub Rabizo, stellvertretender Chorleiter und 2. Konzertmeister des Preußischen Kammerorchesters, zu erleben. Der Konzertchor Prenzlau beeindruckte mit einem kräftigen und jungen Klang sowie nahezu blitzsauberer Intonation. Das wies auf eine gründliche Probenarbeit im Vorfeld hin, die jedem Einzelnen in seiner Freizeit viel abverlangt hatte.
Es war erfrischend, in die fröhlichen Gesichter der Sängerinnen und Sänger zu schauen, die den beliebten Konzerten zum 3. Advent – so wie die Besucher – entgegengefiebert hatten. Im Programm gab es bekannte Stücke aus dem großen Repertoire der Chores, aber auch neuere Werke. Besonders hervorzuheben waren dabei die solistischen Leistungen von Claudia Gouet, Celine Hass (Soprane) und Jana Swajkowski (Alt). Sogar den anspruchsvollen „Abendsegen“ aus „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck ließen Claudia Gouet und Jana Swajkowski in beeindruckender Weise erklingen.
Für die meisten Stücke hatte Jürgen Bischof den Chorsatz und Eugen Moldovan den Orchesterpart arrangiert. Mit Pauken und Trompeten spielte das Preußische Kammerorchester in gewohnt hoher Qualität auf. Es fiel den Besuchern mitunter schwer, der Begeisterung nicht mit spontanem Applaus Ausdruck zu verleihen. Beim gemeinsamen Singen bekannter Weihnachtslieder stimmte das Publikum kräftig ein.
Mit dem letzten Programmpunkt, dem von John Rutter arrangierten „We wish you a merry Christmas“, hatte die Begeisterung im Publikum allerdings noch kein Ende. Erst nach der dritten gemeinsam gesungenen Zugabe, Erika Engels und Hans Sandigs „Sind die Lichter angezündet“, endete das Konzert mit Stehenden Ovationen und endlosem Applaus.
Hendrik Sommer zeigte sich im Gespräch mit der Reporterin dankbar und stolz, in seiner Stadt mit dem Preußischen Kammerorchester ein Profi-Ensemble solcher Qualität und einen Konzertchor mit so vielen begeisterten Sängerinnen und Sängern zu haben. Beide seien Aushängeschilder der Kreisstadt und der gesamten Uckermark, die über die Kreisgrenzen hinaus wirksam seien. Noch am gleichen Abend wie auch am dritten Advent folgten zwei weitere komplett ausverkaufte Aufführungen.