Uckermarkurier vom 17.12.2019
Stimmungsvolles Konzerterlebnis
Von Lisa Martin
Bei ihren drei Konzerten in der Nikolaikirche verstehen es die Sänger des Uckermärkischen Konzertchores und die Musiker des Preußischen Kammerorchesters, ihr Publikum zu begeistern.
UCKERMARK. Tränen habe sie in den Augen gehabt, sagte Elke Rohsius. „Es ist immer wieder unglaublich schön, wenn wir am Ende der Weihnachtskonzerte so viel Beifall vom Publikum bekommen und die Begeisterung der Menschen spüren“, sagt die Vorsitzende des Uckermärkischen Konzertchores. All die Arbeit, die intensiven Proben würden so von den Besuchern belohnt. Diese kamen aus der gesamten Uckermark, den Nachbarkreisen, aus Berlin, und erlebten in drei Aufführungen am zurückliegenden Wochenende erneut ein besonderes Konzert in der Nikolaikirche in Prenzlau.
„Jedes der einstudierten Stücke ist ein Unikat, bearbeitet eigens für den Chor und das Orchester“, sagte Chorleiter und Dirigent Jürgen Bischof. Seit mittlerweile 29 Jahren gibt es die Weihnachtskonzerte mit dem Uckermärkischen Konzertchor, seit 24 Jahren werden die Sänger dabei vom Preußischen Kammerorchester begleitet. So, wie jedes der Stücke ein Unikat ist, so ist es auch jedes der Konzerte als Ganzes. Nie ist eines die Kopie des anderen. Neue Werke werden einstudiert und ins Programm aufgenommen, ältere pausieren für ein paar Jahre, um dann, wie diesmal das dreistimmige Weihnacht mit dem Text von Max Lindow, nach längerer Zeit wieder zu erklingen. Zu den neuen Stücken diesmal gehörte „Sing Noel: A Christmas Fanfare“. Für das Weihnachtslied aus Frankreich, von Joy Althouse ursprünglich komponiert für Chor und Klavierbegleitung, hat der Komponist Gisbert Näther das Orchesterarrangement geschrieben.
Seine Premiere in Sachen Orchesterbearbeitung feierte in diesem Jahr der zweite Konzertmeister Jakub Rabizio mit dem mehrstimmigen „A Festive Gloria“ – ebenfalls von Jo Althouse – dessen deutscher Text von Jürgen Bischof stammt.
Wie im Fluge verging das jeweils eineinhalbstündige Konzert, bei dem man die kurzen Pausen zwischen den Stücken kaum wahrnahm, sondern vielmehr das Gefühl hatte, als ginge jede Melodie schon in die nächste über. Am Ende brandete Beifall auf, ertönen begeisterte Pfiffe, wurde mit dem Füßen getrampelt. As Publikum feuerte Chor und Orchester. Und so gab es die ewartete Zugabe. Und auch das hat Tradition, dass am Ende gemeinsam „Sind die Lichtlein angezündet“ angestimmt wird.
Im kommenden Jahr, so Jürgen Bischof, sei es gut vorstellbar, dass man ausnahmsweise wieder vier Konzerte gebe. „Immerhin feiern wir dann 30 Jahre Weihnachtskonzerte.“ Eine weitere Aufführung sei auch ein Dankeschön an das Publikum für seine jahrzehntelange Treue. Elke Rohsius schließt sich diesem Dank an. Doch sie dankt auch denen, die die Konzerte seit Jahren mit unterstützen: den Mitgliedern des Technischen Hilfswerkes. „Schließlich tragen auch sie mit dem Ausschenken des Glühweins sehr zur schönen Atmosphäre dieser Konzerte bei.“
Ein weiteres weihnachtliches Konzerterlebnis bietet der Jugendchor am Scherpf- Gymnasium, ebenfalls unter Leitung von Jürgen Bischof, am 19. Dezember in der Uckerseehalle. Einlass ist ab 18.30 Uhr.
Märkische Onlinezeitung vom 17.12.2019
Ansturm – Wartelisten für Tickets des Uckermärkischen Konzertchors
Alexandra Martinot
Die berühmten Weihnachtskonzerte sind lange vorher ausverkauft. Im Jubiläumsjahr könnte es wieder mehrere Auftritte geben.
Prenzlau (Freie Autorin). Ein lokales Musikereignis sind die Weihnachtskonzerte des Uckermärkischen Konzertchores in Prenzlau längst nicht mehr. Mittlerweile im 29. Jahr angekommen, ziehen sie ein Publikum weit über die Uckermark hinaus an. Fortgezogene kommen zurück, Musikfreunde, die einmal dabei gewesen sind, kommen wieder. Es ist das Besondere an diesen Konzerten, was das Publikum mag: die dramaturgisch abgestimmte Folge von Werken, die Auswahl der Stücke, der Wechsel zwischen jenen Kompositionen, die seit Jahren und gefühlt Jahrzehnten schon zum Programm gehören, sowie die neu für die Weihnachtskonzerte bearbeiteten Werke.
„Das ‚Adeste, fideles‘ wird vom Publikum ebenso erwartet wie unser ‚Cantique de Noël‘“, weiß Jürgen Bischof, Dirigent und musikalischer Leiter des Konzertchores. Neben diesen „Säulen“ des Konzertes gibt es jedoch immer wieder auch Neuentdeckungen, die mit Sicherheit auf die künftige Wunschliste des Publikums geraten, würde es wieder einmal befragt.
Neues Arrangement
Eine Premiere feierten Chor und Orchester so mit „Sing Noël: A Christmas Fanfare“. „Das Weihnachtslied aus Frankreich mit Arrangement und Text von Jay Althouse wurde in unserem Auftrag von dem Potsdamer Komponisten Gisbert Näther für Chor und Orchester neu arrangiert.“ Ebenfalls von Jay Althouse stammt „A Festive Gloria“. Das Orchesterarrangement dafür schrieb Preußen-Musiker Jakub Rabizo. Für den zweiten Konzertmeister, der die erste Violine spielt, war dies quasi ein Einstand, nachdem jahrelang Eugen Moldovan mit dem Gros der neuen Arrangements beauftragt war. Rabizo dürfte damit eine neue Aufgabe haben, zeigte sich Jürgen Bischof mit dem Ergebnis doch außerordentlich zufrieden. Die Tradition, immer wieder auch Weihnachtslieder aus anderen Ecken der Welt dem hiesigen Publikum nahezubringen, wurde mit „Heil’ge Nacht – Julenatt“ aus Norwegen fortgesetzt. Am Ende ertönt stürmischer Beifall, wird mit den Füßen getrampelt, erschallen Bravo-Rufe. Vorsichtig deutet Jürgen Bischof nach dem letzten Konzert an, dass man darüber nachdenken könnte, im 30. Jahr ausnahmsweise, so wie früher, zu vier Weihnachtskonzerten einzuladen. Zum Jubiläum. Denn er weiß um die Warteliste, die es jedes Jahr gibt.