Prenzlauer Zeitung vom 24.06.2014
Besonderes Konzert an friedvollem Ort
Nur ein Mal im Jahr öffnen sich die Türen des Friedgartens zu einem ganz besonderen Ereignis. Just in jener Stunde, in der die Dämmerung über die Uckermark herein bricht, erheben im Kerzenschein Sängerinnen und Sänger ihre Stimmen.
Von Heiko Schulze
Prenzlau. „Ich lasse mich heute einfach überraschen, vom Klang, von der Akustik“. Voller Vorfreude nahm Ilka Zummack auf einem der über 500 Stühle im Friedgarten des Prenzlauer Dominikanerklosters Platz. Direkt neben ihrer Freundin Steffi Weber, die sie zum Besuch der 21. „Musik zur Abendstunde“ als einen der Höhepunkte im uckermärkischen Kulturleben überredet hatte.
Wobei es keiner großen Überredungskunst bedurfte. Schließlich lässt sich Steffi Weber seit 14 Jahren keines der besonderen Konzerte entgehen. Seit Schwesterherz Anke Kehn selbst zu den Sängerinnen und Sängern des Uckermärkischen Konzertchores gehört.
In jener Stunde werden die Frauen mit Rosen gegrüßt, Lichter auf den Backsteinsimsen entzündet. Der Uckermärkische Konzertchor, Gastgeber des Abends, lädt sich traditionell weitere Ensembles zum gemeinsamen Singen und Musizieren ein. In diesem Jahr waren neben den Musikern des Preußischen Kammerorchesters die Sängerinnen und Sänger des vor zehn Jahren gegründeten Kammerchores Prenzlau zu erleben. Neben dem gemeinsamen Singen gab es doppelchörige Stücke, die einen besonderen Reiz ausübten, aber auch Jürgen Bischof als musikalischen Leiter und Dirigenten vor besondere Herausforderung stellte. „Wir wollen unseren Besuchern lieb gewonnene Traditionen bieten und sie zugleich mit Neuem überraschen. Jedes einzelne Konzert erhält so einen ganz besonderen Akzent“, betont Bischof.
Doch blieb es nicht die einzige Überraschung. Beim Lied „Schau auf diese Welt“ verstärkten Kinder der Chormitglieder die Stimmen der erwachsenen Sänger. Solist Aaron Dan verzauberte humorvoll und virtuos beim „Karneval von Venedig“ mit dem Spiel unterschiedlichster Flöten. Und beim Lied „Wie lieblich ist der Maien“ überließ Jürgen Bischof den Dirigentenstab dem Musikschüler Oliver Wunderlich. Ein Augenblick, dem besonders Mutter Verena Wunderlich entgegen gefiebert hatte.