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Proben für rabenschwarzes Musical

Prenzlauer Zeitung vom 11./12.02.2023

Von Lisa Martin

Für eine rabenschwarze Aufführung an den Uckermärkischen Bühnen sind – neben den Schauspielern – die Chormitglieder unter „bischöflicher Leitung“ bereits fleißig beim Proben. Die Inszenierung „Adams Äpfel“ wird am 18. März ihre Premiere feiern.

Chorprobe für die Aufführung „Adams Äpfel“, die am 18. März 2023 an den Uckermärkischen Bühnen in Schwedt ihre Premiere feiert. (Foto: Lisa Martin)

Chorprobe für die Aufführung „Adams Äpfel“, die am 18. März 2023 an den Uckermärkischen Bühnen in Schwedt ihre Premiere feiert. (Foto: Lisa Martin)

Uckermark. Es ist bereits das vierte Mal, dass die Uckermärkischen Bühnen in Schwedt (ubs) für eine ihrer Inszenierungen auf Jürgen Bischof – geschäftsführender Direktor der Uckermärkischen Kulturagentur und Chorleiter – zukamen und ihn um Mitwirkung baten. Bereits beim „Weißen Rössl“, bei „Amore mio“ und „Wie im Himmel“ stand er mit einem Chor auf der Bühne. Am 18. März ist es wieder so weit. Dann hat „Adams Äpfel“ Premiere. Damit wird eine erfolgreiche Kooperation fortgesetzt.

Die von Tom van Hasselt, dem musikalischen Leiter der Uckermärkischen Bühnen, komponierte Musik ist anspruchsvoll. Vor allem für ein Laienensemble. Jürgen Bischof spricht von Respekt vor der Herausforderung. Zumal er und die Sängerinnen und Sänger zunächst nur die Literatur, also die einzelnen Musikstücke, in den Händen hielten und mit ihnen seit Sommer letzten Jahres probten. Mittlerweile kennen sie das Stück. Einige von ihnen haben auch schon den gleichnamigen Film des dänischen Regisseurs und Drehbuchautors Anders Thomas Jensen gesehen. Die Inszenierung für die Bühne jedoch ist noch mal eine andere Sache. „Ich bin selbst gespannt, wie die Geschichte umgesetzt wird“, sagt der Chorleiter. Doch er hat Vertrauen. In seine Sängerinnen und Sänger wie auch in Reinhard Simon, der erneut die Regie führt.

Die Choristen sind sozusagen „handverlesen“. Bischof hat sie persönlich angesprochen. Einige von ihnen wirkten bereits bei den vorherigen Inszenierungen mit. Wolfgang Weniger war sogar bei allen dabei. „Es hat Spaß gemacht, war etwas Besonderes“, sagt er und erzählt von der einzigartigen Atmosphäre am Theater, dem Kontakt mit dem Schauspielensemble, der Begeisterung des Publikums und davon, wie er all das genossen hat. „Es waren schöne Erlebnisse.“ Also fiel es ihm nicht schwer, auch diesmal wieder zuzusagen. Auch Eckhard Köhn, der bei „Wie im Himmel“ dabei war, macht erneut mit. Gern bringt er die Zeit dafür auf. Es lohne sich, mache Freude.

Jürgen Hoth und Wolfram Hoppe pflichten ihm bei. Sie sind genauso gespannt wie Nora Behrendt. Sie sei, so erzählt sie, ganz perplex gewesen, als Jürgen Bischof sich bei ihr meldete und sie zum Mitmachen einlud. Früher hat sie in Bischofs Chören gesungen, später in einer Band. Dann war Pause. Jetzt ist sie wieder mit dabei. Die junge berufstätige Mutter, die neben der Arbeit aktuell noch eine Erzieherausbildung macht, kann sich über Langeweile ganz sicher nicht beklagen. „Zum Glück werde ich unterstützt durch meinen Partner und meine Eltern. Sonst wäre das nicht möglich“, sagt sie mit Blick auf die Proben, die sich in den kommenden Wochen noch mehren werden. Zumal diese dann meist auch an den Bühnen in Schwedt stattfinden. Sie spricht davon, wie gut sie es findet, musikalisch gefordert zu werden. „Wenn Jürgen Bischof etwas macht, dann ist das nicht ohne“, sagt sie. Schließlich soll am Ende alles perfekt sein.

„Chorkonzerte sind die eine Sache“, weiß Bischof. Und schon für die verlangt er seinen Sängerinnen und Sängern einiges ab. „Um bei den Inszenierungen der ubs mitzuwirken, bedarf es noch mal ganz anderer Voraussetzungen. Da ist auch die Bühnenpräsenz wichtig, braucht es ein gewisses schauspielerisches Talent.“ Und vor allem absolute Textsicherheit, muss doch am Ende alles auswendig gesungen werden. Die kommende Zeit wird für die Beteiligten noch mal richtig anstrengend, sind doch die Proben bis kurz vor der Premiere teilweise sogar bis zu viermal pro Woche angesetzt. Dann folgen die insgesamt 18 Vorstellungen, die es bis zum Jahresende geben soll.

Tickets für die rabenschwarze Musical-Komödie, in der der leidgeprüfte Pfarrer Ivan mit skurrilen Methoden versucht, ein paar Kriminelle zu resozialisieren, kann man übrigens schon buchen. Nach der Premiere am 18. März finden die nächsten Vorstellungen am 24. März, am 8. April sowie am 29. und 30. April statt.