Prenzlauer Zeitung vom 14.08.2020
Konzertchor nimmt Probenarbeit wieder auf
Von Mathias Scherfling
Nach rund fünf Monaten Zwangspause üben die Sänger des bekannten uckermärkischen Klangkörpers wieder gemeinsam.
Prenzlau. Gerade Gesangsensembles hat die Corona- Pandemie hart getroffen. Während Instrumentalmusiker – mit den entsprechenden Abständen – inzwischen wieder proben dürfen, gelten für Sänger andere Regeln. Dennoch, im Land Brandenburg sind Chorproben in geschlossenen Räumen nicht mehr explizit verboten. So ist es für die Fans des Uckermärkischen Konzertchores Prenzlau sicher eine gute Nachricht, dass der Chor am Donnerstag mit seinen Präsenzproben begonnen hat. „Seit Mitte März mussten die Chorproben wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ausfallen, sind doch beim Singen ganz besondere Anforderungen zu beachten“, sagt Chorleiter Jürgen Bischof.
Trotzdem seien die Chormitglieder nicht untätig gewesen. Sie haben sich mit den neuen Stücken, sozusagen in Heimarbeit, beschäftigt, so der Chorleiter. Nun sei es wieder an der Zeit, dass der Chor zur Probenarbeit findet. Das habe der Chorvorstand um die Vorsitzende Elke Rohsius jüngst beschlossen. Zunächst wird der Chor mit dem Chorleiter und Chorpräfekten Jakub Rabizo in den einzelnen Stimmgruppen Sopran, Alt, Tenor und Bass proben. Um die notwendigen Abstände einzuhalten, trifft sich der Chor verkürzt, unter anderem auch im Kultur- und Plenarsaal. „Wichtig ist, dass die Chormitglieder wieder zusammen Musik machen“, betont Jürgen Bischof.
Kurz vor Beginn der Proben am 13. August trafen sich die Chormitglieder auf dem Gutsgelände von Blankensee zu einem abendlichen Sommerfest. „Gemeinschaft – auch in Corona-Zeiten mit gegenseitiger Rücksichtnahme – ist sehr wichtig“, weiß der Chorleiter. Völlig offen sei derzeit jedoch, ob in diesem Jahr die beliebten Weihnachtskonzerte, die am dritten Advent erfahrungsgemäß jährlich circa 1800 Musikfreunde besuchen, stattfinden können. Das Problem dabei ist: Wie soll man 80 Choristen unter den geltenden Abstandsregeln auf den Chortreppen platzieren und außerdem die 30 Musiker des Orchesters davor?
Die Konzerte mit weniger Chorsängern durchzuführen und damit eine Auswahl an Teilnehmern zu treffen, kommt für Jürgen Bischof nicht infrage. „Solche Maßnahmen würden den Chor zerstören. Auch haben Besucher eine Erwartung an die Weihnachtskonzerte.“ Können diese nicht in der gewohnten Qualität erfüllt werden, müssten sie in diesem Jahr unter den gegebenen Bedingungen leider ausfallen. Wie beispielsweise das Klostergartenkonzert „Musik zur Abendstunde“ im Friedgarten des Dominikanerklosters und das Festkonzert mit Beethovens 9. Sinfonie und der Ode „An die Freude“ zum 250. Geburtstag des Komponisten, abgesagt werden mussten.
Noch sind mehrere Monate Zeit, bis die Adventszeit beginnt. Vielleicht gibt es bis dahin neue Regeln. Dennoch sollte man auch in dieser schwierigen Zeit an die Zukunft denken. So sind für den Herbst 2021 und für das Jahr 2022 bereits Konzertprogramme zu verschiedenen Anlässen in Prenzlau, Berlin und Stettin geplant. Wer nicht so lange warten mag, dem sei hier noch einmal die aktuelle CD „Musik zur Abendstunde“ ans Herz gelegt.